Dienstag, 2. März 2010

Das ist schon so lange her...

Schnee von gestern. Und von morgen.




Ich sehe sie fallen. Sie erscheinen irgendwann. Dort oben.

Fern. Frei. Frei schwebend. Flocken. Große Flocken. Weiße.

Sie segeln hinunter. Wie Federn nach der Kissenschlacht mit dir. Wie etwas, dass man ins Wasser wirfst. Ein paar Schwinger nach rechts, links. Ein bisschen auftrieb. Und dann. Wie gestorben. Sinken sie zu Boden. Und vereinen sich mit ihren Artgenossen.

Wie damals am Meer. Wie damals, als mein Ring ins Meer fiel. Nur dass du diesmal nicht kommst und sie aufhebst. Wie damals.

Du hattest gesagt, dass du bleiben willst. Nicht gehen. Du hattest gesagt, du denkst an mich. Vermisst mich. Und doch. Bist du gegangen. Ich lag da. Und hielt dich. Erinnerst du dich? Im letzten Leben. Hielt ich dich. Du bist eingeschlafen. Du hattest dich in meinen Arm gelegt, weil dir kalt war. Du hattest deine Hand auf meinen Bauch gelegt. Und die Augen geschlossen. Ich las. Ich las laut vor. Mit einer Hand hielt ich das Buch. Mit der anderen streichte ich durch dein Haar, das so weich war, wie kein zweites.

Die Decke, die gute, sie wärmte uns. Du hattest sie dir fast bis zum Kinn gezogen. Nachdem die erste Geschichte vorbei gewesen war, hast du mich angesehen. Du sagtest, dass ich die schönste Vorleserin sei. Ich lächelte. Und du mit mir. Ich nannte dich einen kleinen Spinner. Nahm dein weiches Gesicht in die Hände. Und ich küsste dich auf die Stirn. Ich meine es aber ernst, hast du gesagt. Und ich sagte, dass ich das wisse. Du legtest dich zurück. in meinen Arm. In den linken. Weil du es so gerne mochtest, mein Herz schlagen zu hören. Und du schmunzeltest immer ein wenig, wenn es bei jeder Berührung ein wenig schneller schlug. Ich las eine andere Geschichte vor. Du schliefst ein dabei. Ich erinnere mich noch genau. Dein Mund war ein bisschen geöffnet. Und dein Atem ein bisschen schwer. Deine Haare lagen in meiner Hand, sodass ich sie am liebsten nie wieder weggeben hätte.

Ich legte das Buch weg. Schlang meine Arme um dich und sah dir beim schlafen zu. Das hatte ich oft gemacht, weil du einfach der schönste Schläfer warst. Ich streichelte dich ein bisschen. Und manchmal musste ich lachen, wenn du etwas sagtest im Schlaf. Und manchmal, da musste ich weinen, weil ich Angst hatte, dass du nicht gut träumst.

Und als du morgens aufwachtest, sahst du mich an. Und lächeltest. Du wusstest jeden Morgen aufs Neue, dass ich nicht schlief, weil ich auf dich aufpasste. Am schönsten Morgen. Am schönsten Morgen warst du aufgestanden, hattest deine Hand an meine Wange gelegt. Und hast mich geküsst. Ich legte meine Hände auf deine Wangen. Spürte deine flauschigen Haare an den Wangen. Und du küsstest mich.

Dann hast du gesagt." Mein Herz. Kannst du nicht haben. Ich hab es nämlich nicht mehr. Es ist bereits deines. "

Und ich sagte dir, dass ich verliebt war in dich. Und du. Du küsstest mich. Nahmst meine Hand und sagtest. Lass uns übers Meer gehen. Denn du und ich. Wir schaffen alles.

Ich dachte damals, dass du nicht gesagt hast, dass du in mich verliebt warst, weil du es nicht warst. Weil du mich nie so mochtest wie ich dich. Und jetzt. Jetzt wo du da hinten bist. Derrière la lune. à gauche... Jetzt weiß ich. Dass ich dein Herz habe.

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